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- Vergleichstest Stellavox SP 8 / Uher Report Monitor 4200 aus Audio 07/1982 -
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Ton-Träger
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Vogelstimmen-Aufnahmen oder Konzertmitschnitte:
Tragbare Recorder ermöglichen HiFi-Aufnahmen ohne Steckdose.
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Genau 11 356,50 Mark kostet die Eintrittskarte in einen der exklusivsten HiFi-Clubs:
Dafür wird man Besitzer einer Stellavox SR 8, Nonplusultra der batteriebetriebenen Bandmaschinen. Freilich hat man damit erst einen Stehplatz erworben, denn für die stolze Summe wird das Schweizer Wunderwerk in der Standardversion - ohne Griff, Zählwerk oder Netzteil - geliefert.
Trotz der in Gestalt der PCM-Recorder heranwachsenden Konkurrenz hat die Stellavox dennoch eine Zukunft. So ermöglicht das Modell SP 8 beispielsweise Filmteams, synchrone Bild- und Tonaufzeichnungen herzustellen. Ein eingebauter Pilottonkopf nimmt in Verbindung mit der Kamera zusätzlich zur Stereo-Tonaufnahme Synchron-Impulse auf, die den Projektor bei der Filmwiedergabe steuern.
Zudem arbeiten wohl auch Rundfunkanstalten noch auf längere Sicht mit den vorhandenen Analog-Bandmaschinen, so daß vor Ort aufgezeichnete O-Töne immer noch im Schnürsenkelformat benötigt werden. Außerdem spricht für das Stellavox-Maschinchen die enorme Stabilität, der kompakte Aufbau und ein recht geringer Stromverbrauch.
Gleich zwei Basismodelle für Stereoaufnahmen werden bei Stellavox gefertigt. Neben der bewährten SP 8 gibt es seit kurzem die bis auf die Einrichtungen für filmsynchrone Aufnahmen identische SR 8, die für reine Tonaufnahmezwecke gedacht ist. Zum Test stand AUDIO eine SP 8 - 12 500 Mark - zur Verfügung. Schon das äußere der Mini-Maschine offenbarte die solide Konzeption und präzise Fertigung. Mit Ausnahme des Rahmens, der aus stabilem Druckguß besteht, werden nahezu alle Teile in aufwendiger Einzelstückproduktion aus dem Vollen gedreht.
So zeugen selbst die kleinsten Drehknöpfe, deren Griffflächen zur besseren Bedienung kordiert sind, von der soliden Handwerksarbeit bei Stellavox. Auch der Aufbau der edlen Minimaschine ist vorbildlich:
Die wichtigsten Bedienteile und die Spitzenwertanzeige sitzen an der Vorderseite, während das linke Seitenteil die nach Studio-Norm ausgelegten Ein- und Ausgangsbuchsen beherbergt. Da Ober- und Unterteil schützend über die Seitenflächen und die Frontplatte ragen, kann auch bei rauhem mobilen Einsatz kaum ein Schalter zu Bruch gehen.
Besonders griffig sind die gepfeilten Knebelregler für die beiden Mikrofoneingänge und der zentrale Drehschalter für die Laufwerksfunktionen ausgelegt. Bringt man diesen Schalter in die Play-Position, so nimmt nach einer kurzen Pause der elektronisch geregelte Antriebsmotor fein schnurrend seine Arbeit auf.
Zwei leichtgängige, gefederte Umlenkrollen sorgen dabei in Verbindung mit zwei Andruckarmen für gleichförmigen Bandtransport. Um auch nach längerer Dauerbelastung noch stabilen Bandlauf zu erzielen, besteht die Andruckrolle nicht wie bei den meisten anderen Geräten aus (verschleißanfälligem und deformierbarem) Gummi, sondern aus einem SpezialKunststoff, den Stellavox extra aus den Vereinigten Staaten bezieht.
Auch die am rechten Andruckarm angebrachte Schnellstartvorrichtung zeugt von der aufwendigen Feinarbeit der Schweizer:
Zieht man den kleinen Knopf auf der Oberseite heraus, schwenkt die Andruckrolle um einen Millimeter-Bruchteil von der Capstanwelle und unterbricht damit Bandlauf und Aufnahme. Ein Druck aufs Knöpfchen sorgt für einen Blitzstart, der taktgenaues Beginnen einer Aufzeichnung ermöglicht.
Auch das Innenleben der Stellavox kann sich sehen lassen:
Trotz kompakten Aufbaus sind die Steckmodule der Verstärker- und Regelschaltungen übersichtlich angeordnet. Ebenso vermittelt die Mechanik im Innern ein Gefühl für die sprichwörtliche Schweizer Uhrmacherpräzision.
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Schweizer Präzision bis ins Detail: Geschwindigkeitswahlschalter der Stellavox. Ihre Elektronik ist fein säuberlich in Modulen untergebracht. Die Entzerrungsumschaltung erfolgt im austauschbaren Tonkopfträger, der auch die Einmeßregler beherbergt.
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Lange Aufnahmezeiten ermöglicht der Adapter ABR für große Spulen (bis 30 cm Durchmesser).
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Nicht ganz so hochtechnisiert und bis aufs i-Tüpfelchen ausgefeilt ist die kleine Uher-Bandmaschine , deren Hauptvorteil jedoch der amateurgerechte Preis ist. Das Uher-Report ist freilich kein Gerät, das in Handarbeit einzeln hergestellt wird, sondern kommt schlicht von der Stange.
Im Laufe seiner 20 jährigen Geschichte wanderten immerhin über 800000 Report-Exemplare über die Ladentische in aller Welt. Doch außer der Form und dem Namen haben die neuesten Modelle kaum noch etwas mit den Vorgängern zu tun. Moderne IC-Technik, verbesserte Bandführung, große Spitzenwertanzeigen, ein Masterregler für Aufnahme und Hinterbandkontrolle machen die bewährten Bandmaschinchen der Report-Monitor Serie (4200 = Zweispur, 4400 = Vierspur) immer noch zum attraktiven Angebot.
Auch an Details zeigt sich die Modellpflege der Münchner:
Die Instrumentenbeleuchtung kann wahlweise stromsparend für 15 Sekunden (ein Druck auf die entsprechende Taste) oder für längere Zeit (zweimal Antippen) eingeschaltet werden. Ein weiterer Tastendruck schaltet sie nach dem Dauerbetrieb dann wieder aus.
Vier Bandgeschwindigkeiten - von 19 Zentimeter pro Sekunde (cm/s) für hochwertige Musikaufnahmen bis 2,4 cm/s für anspruchslose - dafür nahezu endlose - Sprachaufzeichnungen erlauben für jeden Zweck die optimale Tempowahl.
Die maximale ununterbrochene Aufnahmedauer reicht bei den 13 Zentimeter-Spulen des Uher und Doppelspielband (Preis: um 15 Mark) von 24 Minuten (19 cm/s) bis über vier Stunden (2,4 cm/s).
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Ähnlich wie die Untersuchung der Ausstattung und der Bedienung begann auch der Hörtest der ungleichen zwei mit der aufregenden Stellavox. Nicht nur optisch beeindruckte das Schweizer Maschinchen die Testredakteure. Hatten bereits die Messungen (Fremdspannungsab-stand mehr als 60 Dezibel) deutlich die Klasse des mobilen Nobelgerätes gezeigt, so enttäuschte es auch nicht im Hörtest.
So wurde bereits bei der Laufgeschwindigkeit 19 cm/s die Sheffield Drum Record außerordentlich präzise und klar reproduziert. Lediglich bei leisen Passagen trat ein ganz schwaches Rauschen auf, das bei normalem Musikprogramm jedoch nicht störte.
Gegenüber der AUDIO-Referenzmaschine ASC AS 6002, die einen leichten Höhenabfall aufwies, fiel bei einigen Referenzplatten ein leichter Verlust im Tiefbaßbereich der Stellavox auf. Nach Umschalten auf 38 cm/s indes war diese winzige Schwäche nicht mehr festzustellen: Erst nach intensiven Hörvergleichen war die Testjury in der Lage, das Vorbandprogramm vom Hinterbandsignal zu unterscheiden. Eine Spur mehr Offenheit war -ähnlich wie bei der ASC -das einzige Klangmerkmal für die Stellung des Monitorschalters auf Vorband.
Erwartungsgemäß gut Schnitt das Uher Report 4200, betrieben mit 19 cm/s, ab. Ein leichtes Rauschen und etwas zugedeckte Höhen machten hier die Vor-/Hinterband-Differenz aus. Bei 9,5 cm/s beeinflußten Musikpassagen den recht guten Klang bereits merklich, und die langsameren Geschwindigkeiten sind ohnehin nur noch für Hintergrundmusik oder Sprachaufnahmen geeignet.
 
Freunde der rotierenden Spule und Tonjäger, die auf sehr guten Klang aus sind, bleibt eigentlich nur das Uher Report Monitor 4200. Denn damit kann man sich bedenkenlos auch bei HiFi Liebhabern sehen lassen. Zumal der Einstieg in die Stellavox-High-Society wohl dem normalen Sterblichen auch in Zukunft verwehrt bleiben wird.
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Dieser Testbericht wurde mit freundlicher Genehmigung der "Vereinigte Motor-Verlage GmbH & Co. KG" dem Audio Heft 07/1982 entnommen.
 
Autor: Wolgang Feld
Fotos: Wolfgang Schmid
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