Christophs Tonband-Seiten - Revox D36 - |
Ein Tonbandgerät mit "Geschichte"
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Normalerweise erfährt man selten etwas über die Historie eines Tonbandgerätes, das liegt daran, das diese Maschinen meistens durch
viele Hände gegangen sind, bevor sie dann zu mir kommen. Das ist bei diesem anders. Diese D36 wurde von Adriaan Engels gekauft um damit
Orgelaufnahmen in Kirchen zu machen. Adriaan Engels war Professor am Koninglijke Conservatorium Den Haag und Organist an der Grote of St.
Jakob Kerk in Den Haag. Auch als Komponist hat er ein recht umfangreiches Werk hinterlassen. Nähere Informationen zu Adriaan Engels gibt es z.b hier: Wikipedia Und zu seinen Kompositionen hier: Hetorgel.nl Leider alles nur niederländisch. Es muß damals doch einige Mühe gemacht haben, dieses fast 20 KG schwere Gerät plus Bänder und Mikrofonen, jeweils in eine Kirche zu schleppen und aufzubauen. Ein Vorgang, den man sich im Zeitalter digitaler Aufnahmegeräte, die nur noch ein paar hundert Gramm wiegen, kaum vorstellen kann. |
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Die "36er" Serie von Revox
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Tonbandgeräte mit einer "36" in der Typenbezeichnung wurden von Revox über viele Jahre hergestellt. Beginnend mit der "A36" (1955) über "B36" (1956), "C36" (1958), "D36" (1960), "E36" (1961), "F36" (1962) bis hin zur "G36" (1963). Letztere wurde dann erst im Jahre 1967 von der "A77" abgelöst. Die "D36" war ein Sonderfall in dieser Reihe, da sie das erste Stereo-Gerät war und damit auch eine viel aufwändigere Elektronik hat, als die Vorgänger. Stereoaufnahmen sind über 2 Mikrofone oder als Überspielung von Schallplatte jederzeit möglich (Stereo-Rundfunk gab es damals, meines Wissens, noch nicht). Die Wiedergabe erfolgt (Mono) über den eingebauten Lautsprecher oder (Stereo) mittels eines Zusatzverstärkers (Modell 39 von Revox). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hier sieht man einige der Röhren im Betrieb. Ein paar verstecken sich jedoch hinter Abschirmungen die,
zur Vermeidung von Störeinstrahlungen, über die Röhren gesteckt sind. ACHTUNG! Wer ein Röhrengerät ohne Gehäuse und Abdeckungen einschaltet, der sollte wissen was er tut. Es gibt hier fast überall Spannungen, die mehrere 100 Volt hoch sein können. Das kann bei Berührung lebensbedrohlich werden. Auch nach dem Ausschalten sind solche Spannungen noch einige Zeit z.B. in den Netzteilelkos gespeichert. |
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Mein "D36"
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Eigentlich wollte ich nie ein Röhrengerät haben, Röhren waren wohl irgendwie "vor meiner
Zeit". Da ich jetzt aber eines besitze muß ich mich also doch mit dieser Technik auseinandersetzen. Man lernt ja immer gerne dazu. Obwohl das D36 zu den ältesten Geräten meiner Sammlung gehört, gab es hier erstaunlicherweise außer den üblichen Wartungs- und Putzarbeiten nicht viel zu tun. Man kann nun darüber spekulieren, ob dies auf die solide Revox-Technik oder die pflegliche Behandlung der Vorbesitzer zurückzuführen ist. Wahrscheinlich von beidem etwas. |
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Das Innenleben nach Entfernen von Frontplatte und Gehäuse. Gut zu erkennen sind die beiden grünen Wickelmotoren. Auf diesen findet auch ein Datums-Aufdruck (14.06.1961). Das dürfte dann auch das ungefähre Herstellungsjahr sein. | Das Innenleben (wie oben) aber diesmal mit Beleuchtung. Man sollte aber mit dem schweren Gerät in diesem Zustand recht vorsichtig umgehen. Es finden sich einige scharfe Kanten und Bleche am Chassis. Das kann zu Schnittwunden führen. Das ist ein schmerzhafter Erfahrungswert. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einmal Abschmieren bitte. Das hier sichtbare Fett wurde entfernt und gegen neues ersetzt. | Die Kopfträgerplatte mit den Tonköpfen und vorne die Andruckrolle. Die Köpfe zeigen zwar schon einigen Verschleiß, Aufnahme und Wiedergabe sind aber noch durchaus zufriedenstellend. Eine Neu-Justage der Köpfe war nicht nötig, nur gründliches Reinigen und Entmagnetisieren. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der eingebaute Doppelkonuslautsprecher. In Verbindung mit der ebenfalls eingebauten 6 Watt Röhrenendstufe erzeugt er enorme Lautstärken und einen beachtenswerten Klang. 6 Watt sind hier durchaus ausreichend. Die Wattomanie kam erst später. | Das rückwärtige Anschlußfeld. Wie man sieht, sind für die meisten Ein- und Ausgänge bereits Cinch-Buchsen verbaut worden. Leider haben sie im Laufe der Jahre etwas unter Korrosion gelitten und müssen noch überarbeitet oder ausgetauscht werden. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Blick in's Innere. Gut zu erkennen der Staub der vielen Jahre auf den Gleichrichtern. | Der Koffer geschlossen, bereit zum Transport. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Der originale Revox-Anhänger. Die 2 Schlüssel passen in die Schlösser des Koffers. | Da die D36 ein fest angeschlossenes Netzkabel hat, wurde hier einfach eine zusätzliche Kupplung/Stecker-Kombination in die Netzzuleitung eingefügt um nicht immer die Kabel hinter den Regalbrettern herausziehen zu müssen, wenn das Gerät einmal aus dem Regal genommen werden soll. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das magische Auge. Es wird zur Aussteuerungsanzeige benutzt. Hier wird übrigens eine Übersteuerung angezeigt. | Der Zählwerksriemen. Bis jetzt, das einzige Ersatzteil, das benötigt wurde. Er hat sich im Laufe der Jahre gelängt und deshalb das Zählwerk nicht mehr zuverlässig angetrieben. | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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