Christophs Tonband-Seiten - MX 55 - |
Klassenunterschied
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Es fällt mir schwer hier ein paar einleitende Zeilen zu schreiben. Außer vielleicht: Ich bin begeistert! Wie jeder Sammler strebe auch ich immer nach besserem. Deshalb war es schon lange mein Wunsch, eine professionelle Tonbandmaschine zu besitzen. Leider werden Geräte dieser Klasse meistens noch recht teuer gehandelt. Erzeugnisse der meisten Hersteller (z.b. Studer) sprengen leider (noch) den Finanzrahmen, den ich für diese Dinge vorgesehen habe. Nun wurde mir recht preisgünstig (danke Michael) ein Gerät japanischer Herkunft angeboten, das wohl einige Jahre seinen Dienst in einer deutschen Rundfunkanstalt verrichtet hat. Tja, und hier ist sie nun, die Otari. Wie bereits mit "Klassenunterschied" angedeutet, hat dieses Gerät mit meinen anderen "Großspulern" (die bestimmt auch nicht schlecht sind) nicht mehr viel gemein. Die Mechanik/Elektronik arbeitet mit solch einer Präzision, das es schon Freude machen kann nur Hin- und Herzuspulen. Auch finden sich eine Fülle kleiner Details, die recht durchdacht sind und das Arbeiten mit dieser Maschine viel angenehmer machen (mehr dazu, und detailiert, unten). |
Hier eine Seitenansicht mit dem stabilen Aluminiumrahmen, der bei einem Gewicht von ca. 35 KG auch nötig ist. Gut zu erkennen, die dreieckige Aussparung. Hier können, auch im liegenden Betrieb, die Anschlusskabel problemlos herausgeführt werden. |
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Bitte nicht mit "normalen" Tonbandgeräten nachmachen! Hier ein Test, wie bandschonend die Bandzugregelung des Gerätes arbeitet. Auf der linken Seite eine 8cm Kunsstoffspule, auf der rechten Seite eine 26,5 cm NAB-Spule. Das funktioniert (auch bei schnellem Vor- Zurückspulen, Bremsen etc.). Maßgeblich dafür verantwortlich ist die für den rechten und linken Bandteller getrennt einstellbare Spulengrösse. |
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Die Tonköpfe Von links nach rechts: Löschkopf, Aufnahmekopf, Wiedergabekopf (4 Spur), Wiedergabekopf (2 Spur). Obwohl es sich bei diesem Gerät um die 2-Spur Ausführung handelt, wurde ein zusätzlicher 4-Spur Wiedergabekopf eingebaut. Dadurch können auch, mit anderen Tonbandgeräten aufgenommene, 4-Spur Bänder wiedergegeben werden. Ganz rechts ist die eingebaute Bandschere zu sehen. Diese schneidet durch Druck auf den (zum Glück verriegelbaren) Knopf das Band direkt hinter dem Wiedergabekopf und im richtigen Winkel. |
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Die Rückseite Hier sind die Anschlußbuchsen und einige wichtige Schalter versammelt. Oben die 4 (symmetrischen) XLR-Anschlüsse für Ein- und Ausgänge. Rechts daneben der 37-polige Fernbedienungsanschluß. Unten drei Schiebeschalter für Bandfluß, Entzerrung (IEC/NAB), Linepegel |
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Die Bedienelemente Das Meiste entspricht den Standardbedienelementen herkömmlicher Tonbandgeräte, deshalb hier nur ein paar Worte zu besonderen Details: 6-stelliges Display (mit Vorzeichen), das u.a. die genutzte Bandlaufzeit, unabhängig von der gewählten Bandgeschwindigkeit, in Stunden, Minuten und Sekunden anzeigt (sehr genau). Weiterhin lassen sich drei verschiedene Bandstellen abspeichern die dann mit einfachem Tastendruck "angefahren" werden können. Auch läßt sich eine Wiederholfunktion (repeat) zwischen zwei gewählten Bandstellen einschalten. Der "Speed"-Taster hat hier eine besondere Funktion. Er schaltet zwischen den Einstellungen "Lo" und "Hi" um. Dies können entweder die Bandgeschwindigkeiten 9,5 cm/s und 19 cm/s oder die Bandgeschwindigkeiten 19 cm/s und 38 cm/s sein. Der Wechsel zwischen diesen beiden Geschwindigkeitspaaren wird durch eine Einstellung im Gerät vorgenommen. Das bedeutet, obwohl sich (von außen) nur zwei Geschwindigkeiten schalten lassen, "beherrscht" das Gerät dennoch 3 verschiedene Geschwindigkeiten. Rechts neben dem Geschwindigkeitsschalter die bereits angesprochenen "Reelsize"-Schalter (links und rechts getrennt). |
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Noch ein paar Worte zu Geschwindigkeiten: Die Geschwindigkeit des Bandtransportes kann nicht nur umgeschaltet werden, sondern auch in einem weiten Bereich (+/- 20%) verändert werden (siehe Bild oben). Zusätzlich ist es möglich einen externen Taktgenerator anzuschließen (etwa zur Synchronisation mit anderen Geräten). Die Umspulgeschwindigkeiten sind über jeden Zweifel erhaben, gleich welche Art von Spulen und welche Größe benutzt werden. |
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Servicefreundlichkeit Hinter einer kleinen Klappe, die mit zwei Rändelschrauben gesichert ist, befinden sich von vorne zugänglich alle Elemente, die zum Einstellen und Einmessen des Gerätes nötig sind. Der grüne Schalter ganz links schaltet z.b. den eingebauten Testoszillator (umschaltbar 100 Hz, 1 kHz, 10 kHz) ein und aus. Im rechten Drittel befindet sich ein weiterer (Schiebe)schalter mit dem zwischen dem 2-Spur und dem 4-Spur Wiedergabekopf umgeschaltet wird. |
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(Fast) zum Schluss noch ein paar Worte zum Klang: Der subjektive Eindruck ist einfach faszinierend. Es ist sehr schwierig und erfordert schon "bis Anschlag" aufgedrehte Regler um das Grundrauschen des Bandes noch wahrzunehmen. Interessanterweise klingen auch Bänder, die mit anderen Maschinen aufgenommen wurden, (subjektiv) besser. Irgendwie detailreicher und rauschfreier. Für alle, die so etwas "lesen" können, ist oben ein Frequenzgangschrieb (erstellt mit dem empfehlenswerten Programm "Audiotester" (siehe meine Links)) dargestellt (nein, ich habe da nicht mit dem Lineal herumgemalt). Der Frequenzgang bewegt sich bei diesem Gerät, das ja auch schon einige Jahre alt ist, immer noch genau innerhalb der Herstellerangaben (30 Hz - 20 kHz +/- 2 dB) und ist fast absolut kanalgleich. So etwas habe ich bisher bei keinem anderen Tonbandgerät gesehen. |
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Da ich die genauen technische Daten des MX-55 noch nicht habe, sind unten die (fast) gleichen Daten zum Nachfolgemodell MX-5050 dargestellt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Oben die (selbstgebaute) Fernsteuerung für die Laufwerksfunktionen. Über Leuchtdioden in den Tastern erfolgt eine Rückmeldung, welche Funktion gerade aktiviert ist (im Bild "Stop"). Eine komfortablere Fernsteuerung (über ein Netzwerk) wird auf einer extra Seite beschrieben (MX-55 Fernsteuerung über Netzwerk). |
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